Ja, genau – Bronzemedaille, drittebeste Ü35 Mannschaft in Hessen. 21.115 Quadratkilometer, 6,2 Millionen Einwohner, davon geschätzte 4,7 Millionen Basketballer und die BC Männer sind ohne Training, ohne Fitness, ohne Ahnung, aber auch ohne Angst und Game Plan nach Wiesbaden zu den Hessischen Meisterschaften gefahren. Böse Zungen hatten im Vorfeld behauptet die Quali für die HM sei glücklich verlaufen, doch wer sich in der Frankfurter Basketballszene auskennt, weiß auch, dass, wenn sich am Ende nur ein Team für die Ü35 Bezirksmeisterschaft meldet, es heißt, dass andere ursprünglich interessierte Teams wahrscheinlich bei dem Namen Ü35 BC 069 einfach keinen Bock hatten sich mit uns auseinander zu setzen. Bezirksmeisterschaft ist Bezirksmeisterschaft. Egal wie viele Spiele man dafür gewinnen musste. Naja, wie dem auch sei, in Wiesbaden angekommen mit den tapferen 7 BC Männern, konnte man sich erst einmal das Spiel zwischen den Kontrahenten aus Darmstadt und Wiesbaden angucken (Wiesbaden gewann mit 6) und war sich sofort einig „die Typen können wir beide weghauen wenn es 2009 wäre und nur wir jünger wären“. Beim ersten Spiel gegen Darmstadt kam dann die Ernüchterung: die Körbe hingen genauso hoch wie sonst auch, die Ballgröße wurde den abnehmenden koordinativen Fähigkeiten der Elderly Gentlemen nicht angepasst und der Gegner war auf Red Bull und lief einen Fastbreak nach dem anderen. Das hatte man sich nicht so vorgestellt, kämpfte aber trotz 16:35 Halbzeit-Rückstand (die Spielzeit wurde immerhin angepasst) weiter und verlor am Ende doch etwas arg unnötig deutlich mit 38:61. So war klar, dass man das letzte Spiel gegen Wiesbaden lediglich mit 41 Punkten gewinnen musste um sich mit dem Hessischen Meistertitel für die Südwestdeutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Gesagt getan und nach 13:12 nach dem ersten Viertel ging bei allen schon das Kopfkino los (man wollte unbedingt zu den deutschen Meisterschaften nach Berlin). 1-2 Unachtsamkeiten und paar Sekunden später kassierte man einen 19-2 Run, und verlor nach 18:29 Zwischenstand am Ende mit 44:66. Auch hier etwas hoch, aber nach dem Turnier gab es lecker Rindswoscht und ne kühle Apfelschorle in der Halle. Wir waren zufrieden (wenn auch etwas enttäuscht, dass es keine richtigen Bronzemedaillien gab). Nächstes Jahr greifen wir wieder an.
