Mit einer 3-1 Bilanz aus den ersten 4 Spielen und relativ viel Selbstbewusstsein fuhren die BC 069 Herren zum längsten Auswärtsspiel der Saison nach Gelnhausen. Der Gegner war seit gefühlten 3,5 Jahren ungeschlagen zuhause und hatte nach dem Aufstieg in die Bezirksliga auch seine beiden Heimspiele gewonnen. Bestehend aus einer ganzen Armee aus gut ausgebildeten, athletischen und fitten Young Guns, wusste man auch um die Heimstärke der Gelnhausen-Boys vor dem frenetischen Publikum.
Und genau so war es auch am Samstagabend, als wieder das ganze Dorf zum Heimspiel die Blechhalle am Herzbachweg füllte. Der BC trat zum ersten Mal in dieser Saison mit 10 Mann an, diesmal mit allen Neuzugängen der Saison:
Forward Francis „The Dressman“ Extra (Rückkehrer aus 1998)
Center Can „The Bear“ Sözer (Rückkehrer aus 2009)
Guard Felix „The Rookie“ Muth (Free Agent ausm Saarland)
Forward Stefan „New Identity“ May (Heirat)
Center Stephan „Sulzbach ist doofer als wie BC 069“ Scharlach (Neu-Alt-Neu-Zugang aus 2012)
Lediglich Otto „The Barber“ Illgen, der zur Zeit in Manila philippinische Mädels zur Hölle nervt, fehlte.
Das Spiel ging Kopf-an-Kopf los. Während der BC vor allem im Low-Post scorte, machte Gelnhausen bis zur 12-8 Führung (7.Min) viele Punkte aus der Mitteldistanz. Was danach folgte war von einem anderen Stern und wird wohl so nie wieder passieren: Die 069er legten einen 10-0 Run hin und (Achtung!) trafen dabei 8 von 8 Freiwürfen (auch nach dem Spiel wusste keiner, wie das ging). So ging man mit einem 20-13 Vorsprung in die Viertelpause. Bis zum 28-21 (17.Min) lief das ruppige und harte aber nie unfaire Spiel auf Augenhöhe. Das zweite Viertel wurde allerdings etwas schlampig von der Starting 5 zu Ende gespielt und zum Pausentee stand’s nur noch 35-32.
Wie vielseitig und schwer auszurechnen die City-Jungs vom Main sind, zeigte das dritte Viertel. Insgesamt scorten 7 verschiedene Spieler und die Basketball Community zog kurzzeitig zum 56-48 weg (30.Min). Vor allem die Defensiv-Arbeit der Line-Up mit Ozan, Francis, Can, Henning und Felix erlaubte dem Gegner kaum Punkte. Wer dachte, dass das letzte Viertel ein entspanntes Auslaufen wird, wurde schnell eines Besseren belehrt. 5 Minuten konnte keiner scoren, während die Gelnhausener Jungs einen Fastbreak nach dem anderen rannten (56-52, 35.Min). Oft wusste man sich in der (Transition) Defense nicht anders zu helfen als mit Fouls. Bereits nach 3 Minuten war das Foullimit erreicht und so standen die Duracell-Hasen insgesamt 18 (!!!) Mal an der Linie – im letzten Viertel! Johann „The Dribbling Tornado“ Helfrich erlöste den BC mit einem Dreier zum 59-52. Danach war allerdings wieder minutenlang Sendepause. Bis zum 60-60 in Minute 38. scorte nur noch Johann einen Freiwurf.
In der hitzigen Schlussphase zeigte sich, dass die Begriffe „alt & unfit“ im Basketball eigentlich „abgezockt & erfahren“ bedeuten. Mit einem wichtigen And-1 von Big Boy Scharlach (8 von 9 Freiwürfen!) zum 65-61 1:15 vor Ende schien der Zahn gezogen. Doch die unermüdlichen Young Guns aus G-Town hatten noch nicht aufgegeben. Zwar schafften die BC-Jungs einen Stopp, was folgte war allerdings ein Brain Fart der Marke Frankfurt. Der Fastbreak, der sich nicht anbot (Clock-Management!) wurde von unserem eigenen Young Gun Dawit „The Fundamental“ Asfaha abgebrochen…um den Ball wieder zum Point Guard für einen langen Angriff zurückzupassen…dachten alle…als sich Dawit für alle in der Halle völlig überraschend entschied doch zum Korb zu ziehen, um mit einem Durchstecker plus krachenden Dunk des trailenden White Dwight Howard (=Scharlach) den Faxen ein Ende zu machen. Doch Dawit wurde brutal aus seinem feuchten Basketballtraum geweckt (wie früher als mein Vater uns kaltes Wasser aus einer Flasche übers Gesicht kippte, wenn wir nicht aufstehen wollten) als der Durchstecker vom groß aufspielenden Gegner-Point Guard Clemens Kauder geklaut wurde. Der rannte duracell-mäßig den Break, wurde von Johann hart gefoult und kriegte von Fatih noch den fiesen Old-School-Wrestling (Randy „Macho Man“ Savage“ Finger-Ins-Auge Move…und traf trotzdem! Freiwurf getroffen (65-64). Mit 38 Sekunden auf der Uhr wurde Johann isoliert und konnte wie immer nur mit einem Foul gestoppt werden. Aufgrund der schlechten Luft in der Halle verwarf Johann beide FW und als Routinier Alex Ries 17 Sekunden vor Schluss mit einem Rainbow-Shot Gelnhausen mit 66-65 in Führung brachte, brannte die Hütte. Nach der letzten Auszeit war die Devise klar. Ball runter in den Post. Erster Versuch gescheitert (Fast-Turnover und Einwurf Seite mit 7 Sekunden). Zweiter Versuch, ging nicht, als Fatih versuchte den Einwurf direkt runter zu spielen. So ging der Pass zu Dawit, der im Murder-Mode erst zur Uhr hochguckte, dann erstmal sekundenlang nichts tat (die Bank versuchte ihn hynotisch zur Penetration zu schreien) um dann nach einem First Step abrupt zum Dreier hochzugehen (wir brauchten doch nur einen Punkt!).
….
….
….
…. Money! Game!
Game-Winner Dawit im Interview nach dem Spiel ganz im Nordi-Style: „Ich will jetzt nicht angeben oder so, aber als der Ball meine Hand verließ, habe ich nur noch überlegt, wie ich gleich jubeln sollte. Tzz.“
Erwähnen sollten wir das Gelnhausen-Publikum, das diesmal fast schon nett und ruhig während des Spiels war. Auch die Geste des Hitzkopfs Radan, der nach dem Spiel die BC-Kabine aufsuchte, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen (all good), sowie das Angebot um den Restkuchen der Abteilungsleitung nach dem Spiel, rundeten den gelungenen Abend perfekt ab.
Sonderlob geht an Nena, die nicht nur die genialen Teampics schoss, sondern sich alleine (!) mit knapp 150 G-Town-Fans anlegte!
Mit 4-1 geht der BC 069 gelassen und ambitioniert ins Top-Spiel am 14.10. um 16.30 gegen den ungeschlagenen Tabellenführer und absoluten Aufstiegskandidat TV Hofheim. Wir nehmen alles mit was geht.
Lasst Euch das Spiel in der Philipp-Holzmann-Schule nicht entgehen.